AnimeReview

Kizumonogatari I – Blut und Eisen

Leise gehst du deine ersten Schritte aus dem Gebäude, umzingelt von dutzenden Krähen die dich ansehen und dich erwartet haben. Du spürst, dass etwas anders ist. Mit deiner Umwelt und deiner Wahrnehmung. Obwohl du dich davon nicht beirren lässt, wagst du es weiter nach draußen und das schöne Sonnenlicht fällt auf dich herab. Du spürst die Wärme des Lichts, die dich augenscheinlich mit neuer Energie auflädt. Doch im Hinblick der wundervollen Wärme die dich umgibt, spürst du dass das Licht, welches auf dich herabfällt, in dich eindringt. Du wirst warm. So warm, dass es dich langsam elendig verbrennt und du in Flammen aufgehst.

Original-Titel: 少女終末旅行
Synonyme/Englisch: Koyomi Vamp
Typ: Film (Trilogie)
Studio: Shaft
Regie: Shinbou Akiyuki
Release-Datum Deutschland: 29. September 2017
Publisher: Peppermint Anime
FSK/Altersfreigabe: 16
Genre: Mystery, Vampir, Gotteslästerung

 

Bei Kizumonogatari handelt es sich um eine Dreiteilige Filmreihe aus dem Hause Shaft, die auch Animes wie etwa Bakemonogatari, Nisekoi und Madoka*Magica veröffentlichten. Wie vielleicht das ganze schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um das Genre “Vampir” in einem ganz außergewöhnlichen Stil.

Es dreht sich hier um den Hauptprotagonisten Aragi Koyomi, welcher sein normales aber einsames Leben führt und eine Schule besucht. Während er sich auf den Weg macht, trifft er auf das Mädchen Tsubasa Hanekawa. Sie erzählt ihm, dass es Gerüchte um eine blonde Vampir-Dame gibt, die kürzlich erst gesehen wurde und sich an ihre Opfer ranmacht.

Obwohl Koyomi keine Freunde hat und diese auch ablehnt, weil er sich sonst Sorgen um sie machen müsste, beschließt Hanekawa spontan seine Freundin zu werden und ehe er sich versieht, hat er schon ihre Telefonnummer unfreiwillig zugesteckt bekommen. Ein ziemlich ungewöhnlicher Tag, aber trotzdem nichts aussergewöhnliches.

Während Koyomi nun seinen Weg entlang läuft, sieht er am Boden eine Blutpfütze. Getrieben von Neugier folgt er den Blutspuren, die ihn hinab in eine U-Bahn-Station führen und er daraufhin auf eine Frau traf, dessen Gliedmaßen alle abgetrennt wurden und am verbluten war. Verblüffend für Koyomi, dass sie noch am Leben war, erinnert er sich an die Worte von Hanekawa. Diese Frau erwartet, dass Koyomi sich aufopfert und ihr sein Blut überlässt.

Auch wenn Koyomi nichts davon hält und diese vermeintliche Vampirin am liebsten zurücklassen möchte, entschied er sich letztlich die Welt zu verlassen und sich aufzuopfern, ihr sein Blut zu überlassen um dieser wundervolle Frau ihr Leben zu retten.

Als Koyomi allerdings wieder aufwacht, wundert er sich, dass ein kleines Mädchen neben ihm schläft. Um sich zunächst die Beine zu vertreten, entschied er sich erst einmal raus zu gehen. Nach seinen ersten Schritten, umgeben von der Wärme des Sonnenlichts, spürt er wie es um ihn herum langsam immer heißer wird.

Kizumonogatari – Pechschwarzer Vampir-Anime

Die Welt von Kizumonogatari

Kizumonogatari ist das, was viele jüngere Zuschauer sich weniger gewünscht haben. Es ist ein sehr düsterer Anime mit einer bedrückenden Atmosphäre wie es auch bei Serial Experimental Lian sein könnte. Durch den Grauton wird dies deutlich hervorgehoben, auch wenn im Anime einige Pseudo-Komödialen Szenen vorhanden sind, um die Stimmung doch noch einmal etwas anzuheben.

Der Animationsstil und auch die Szenerie wechseln sich auch nicht selten vom gezeichneten, zur CGI-Umgebung die schon fester Bestandteil des Filmes ist, bis hin sogar zur Echtfotografie oder gar zur bewegten Szenen im Hintergrund. Selbst in der indirekten Interaktion dessen, kommt es manchmal zu sehr eigenartigen, kuriosen Szenen, die dem Anime allerdings ein eindeutiges Merkmal gibt.

Auch wenn man vielleicht zunächst etwas skeptisch sein sollte, ob das Zusammenspiel zwischen CGI, Fotografie und Anime überhaupt funktioniert, gibt es dem Anime durchaus einen gewissen Touch. Es funktioniert, sogar ganz gut – gerade weil es doch etwas anders ist. Im Hinblick auf einige Szenen offenbaren sich allerdings diverse Schwächen, wie etwa die etwas seltsame Raumtiefe.

Die Charaktere – und die süßeste von allem

Koyomi an sich ist ein Anti-Sozialer Mensch. Er bleibt von allem fern und zieht sein Ding durch. Das sollte sich allerdings ändern, als er auf die Vampir-Dame “Kiss-Shot” trifft und sich tatsächlich opfert. Durch seine Aufopferung wurde er schließlich selbst zum Vampir und somit auch zugleich auch zum Gejagten eines speziellen Vampirjänger-Clans.

Kiss-Shot, nun als kleines Mädchen, besitzt nicht mehr ihre volle Kraft. Obwohl sie sich vom Charakter her auch mehr wie ein kleines Mädchen verhält als eine Kaltblütige Vampir-Hexe, wie Koyomi sie zu beginn vorfand, ist sie durch ihr Geschick und ihre Erfahrung keinesfalls zu unterschätzen.

Die Charaktere sind wahnsinnig gut animiert und übertreffen sich zum Teil auch selbst. So gibt es aber auch einige Momente, die den eigentlichen Stil des Films kurzzeitig komplett über den Haufen werfen und für einige lustige Szenen sorgen. Die Charakterentwicklung ist sehr interessant anzusehen, auch wenn die eine oder andere Szene nicht ganz herausragend wirkt bzw. die Comedy-Einlagen etwas zu überspitzt und manchmal ein wenig zu kurios dargestellt werden.

Musik und Soundtrack

Schräge Melodie, interessanter Soundtrack. Im Prinzip ist die Melodie für die vielen Situationen passend und stimmig gewählt. Auch wenn nur eine Handvoll davon zu hören ist, was jedoch gut umgesetzt ist. Sie passt, sie stimmt zur Atmosphäre des Films und auch sonst haben die Sound-Designer eine sehr gute Arbeit geleistet.

 

Die BD bzw. DVD-Version von Peppermint Anime ist in einem Keep-Case mit Audiokommentar dabei. Wer die deutsche Synchron-Fassung nicht hören möchte, kann es natürlich im Original-Ton mit Ger Sub ansehen. Die Altersfreigabe liegt bei 16, was auch nicht verwunderlich sein sollte bei einigen expliziten Inhalten.

 

Extrem verwirrende Reihenfolge

Es ist wichtig zu erwähnen, dass Kizumonogatari ein dreiteiliges OVA ist – und im Prinzip  – Achtung, mögliche Verwirrung – die Anfänge von der Anime-Serie Monogatari. Die direkte Fortsetzung von Kizumonogatari ist allerdings Nekomonogarari: Black, eine 4-teilige TV-Serie. Erst dann kommt die eigentliche Serie. Die Fortsetzung von Bakemonogatari: First Season ist schließlich Nisemonogatari, die von “Monogatari Series: Second Season” folgt. Wenn das nicht schon genug ist, gibt es noch zahlreiche Nebengeschichten, Crossover zu Madoka Magica, Nebengeschichten und so weiter. Selbst das ist nicht einmal die wirklich korrekte mögliche Reihenfolge.

Perfekt für Einsteiger!

Insgesamt also sehr verwirrend, denn geht man vom Originalwerk aus, müsste man sich strikt an eine bestimmte Reihenfolge halten. Allerdings ist es durchaus zu empfehlen, sich das ganze nach Veröffentlichung anzusehen, da Unklarheiten dadurch sogar eher ausgemerzt werden. Außerdem sind nicht alle Werke in der entsprechenden Reihenfolge veröffentlicht bzw. animiert worden, was das ganze nochmals erschwert. Wer sich für die tatsächliche Chronologische Reihenfolge interessiert, sollte sich hier informieren, hier wurde es visuell gut dargestellt (etwas weiter unten auf der Seite).

Doch der dreiteilige OVA-Film eignet sich hervorragend, in die Thematik einzusteigen und Fan dieser unglaublich komplexen Serie und Geschichte zu werden! Und es lohnt sich! Denn man sollte sich keinesfalls davon abschrecken lassen. Gerade durch das oben vorgestellte OVA werden einem die Anfänge der ganzen Serie gezeigt.

Durch die düstere Atmosphäre und der durchaus spannenden Story, kommen besonders auch Mystery-Fans voll und ganz auf ihre Kosten. Ein Anime, der in jede Sammlung gehört!

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