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Fachkraftmangel in der Anime-Industrie

In einem Artikel von livedoor.com wird gegenwärtig über die momentanen Probleme der Anime-Industrie, etwa der Fachkraftmangel und fehlende Fähigkeiten berichtet. Die Industrie ist hierbei mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert, welches Lösungsentwicklungen erschwert. In einem Interview mit Yamato Naomichi (Regisseur), Yuko Kaita (Synchronsprecherin) sowie NAFCA-Präsident Ueda, dessen Unternehmen die Probleme der Industrie ansprechen und Lösungen entwickeln, wurden über die aktuelle Situation befragt.

Überalterung, fehlende Fähigkeiten und Fachkraftmangel in Zukunft

Laut Masuro Ueda gehört zu den dringlichsten Problemen in der Animationsbranche der Mangel an menschlichen Ressourcen sowie auch die entsprechenden Fähigkeiten unter den Animatoren. Da in letzter Zeit die Ausstrahlung von Anime-Produktionen sich stark erhöht, spiegelte sich das auch auf das Arbeitspensum der Arbeiter, aber auch auf die Anzahl der Aufträge (Stichwort “outsourcing”) in Nachbarländer, wieder (wie etwa Südkorea und China, siehe hier).

Laut Ueda sind Produktionsstätten ein Ort, in dem neue Animatoren sich Grundkenntnisse aneignen konnten, wobei diese Form der Philosophie gänzlich verschwunden ist. Dadurch gab es eine Diskrepanz zwischen den Kenntnissen von Animatoren und den tatsächlich geforderten Fähigkeiten. Diese Diskrepanz wurde zum Teil jedoch dadurch korrigiert, dass Senior-Animatoren bzw. Veteranen mögliche Fehler korrigierten oder neu zeichnen, um die Qualität beizubehalten. Doch dies könnte in naher Zukunft durch die Überalterung der Belegschaft jedoch auf ein Problem stoßen, wodurch es zu möglichem Mangel an erfahrene Animatoren kommen wird.

Fehlende Personal und Fachkraft in der Anime Industrie

Laut Yamato ist die Arbeit eines Animators nicht dadurch gekennzeichnet, viel Geld zu verdienen, sondern eine gute Qualität abzuliefern. Dies geschieht jedoch nur, wenn ihm das auch tatsächlich gezeigt wird. Das ist jedoch meistens nicht immer möglich. Dadurch, dass die entsprechenden Personen in der Branche häufig fehlt, wird oft nicht gewusst, dass etwas falsch oder richtig gemacht wird.

Fehlender Weitblick von Produzenten

Dieser Mangel beschränkt sich jedoch laut Ueda nicht nur auf Animatoren, sondern auch auf Supervisoren, Produzenten, Regisseure. Auch ein zukünftiges Problem ist das “fehlende Auge” auf die Werke seitens Produzenten, um die bestmöglichste Qualität liefern zu können. Diese ganzen Faktoren werden dadurch bestärkt, dass in Produktionsfirmen die Löhne sehr gering sind. In der Industrie werden Gewinne, die durch eine Anime-Produktion erzielt wurden, proportional zur Investition verteilt. Da Produktionsfirmen keine große Summe investieren können, sind die entsprechenden Löhne niedrig gehalten.

Synchronsprecher werden nach Kosten, nicht nach Qualität ausgewählt

Yuko Kaita fügte hinzu, dass die Gagen als Synchronsprecher genauso wenig steigen. Die Mehrheit der Synchronsprecher werden aufgrund des limitierten Budgets lediglich nach Gagen ausgewählt, nicht nach Qualität oder Kompatibilität mit der jeweiligen Rolle. Ein Problem in Japan ist, dass Löhne seit langer Zeit stagnieren, so dass das Fordern von höhere Honoraren problematisch sind und Fachkraftmangel auch unter den Synchronsprechern dadurch begünstigt wird.

Mögliche Lösungsansätze der Anime-Industrie

Laut Yamato ist es notwendig, dass das Bildungssystem mit den Produktionsfirmen anders aufgebaut sein müsse. Teams müssen erstellt werden, die sich gegenseitig unterstützen, jedoch aber auch von positiven Erfahrungen zu sprechen, um die Arbeit als Animator nicht in Verruf zu geraten.

Ueda merkte an, dass das Verbessern der Fähigkeiten nicht immer möglich ist und durch die Corona-Situation ist die Situation noch schwieriger geworden. Das Unternehmen NAFCA möchte einen sogenannten Animator Skill-Test einführen. Leider geschieht es zu oft, dass Produktionsfirmen Animatoren beauftragen, ohne dass diese Personen überhaupt die geforderten Fähigkeiten besitzen. Dieses Problem soll dadurch verhindert werden. Mit dem entwickelten System von NAFCA soll dies auch Animatoren bei der Preisverhandlung nützen und den Produktionsfirmen ein objektiveres Bild ihrer Fähigkeiten zeigen. Laut Ueda soll dieses Animatorenzertifikat in 5 Stufen unterteilt werden.

 

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