AnimeReview

Plastic Memories

In einer fernen Zukunft haben sich mehrere Organisationen auf sogenannte Androiden spezialisiert. Diese erledigen für ihre Besitzer alltägliche Aufgaben. Die neueste Generation der Androiden sind sogenannte Giftia’s, die von der  SAI – Organisation hergestellt werden. In Plastic Memories folgen wir dem jungen Hauptprotagonisten Tsukasa, der gerade erst in der SAI-Organisation in einer speziellen Abteilung beigetreten ist.

Original-Titel: Plastic Memories (プラスティック・メモリーズ)
Englisch: Plastic Memories
Typ: Serie
Episoden/Folgen: 13

Veröffentlichung in Deutschland: 24. Februar 2017
Erstveröffentlichung: 5. April 2015 (Japan)

Regie: Yoshiyuki Fujiwara
Studio: Dōga Kōbō
Lizenziert in Deutschland: Peppermint Anime

 

Stellt euch vor, ihr könntet jemanden bei euch haben, der euch in allen Lebenslagen hilft oder ihr benötigt jemanden, der euren Großeltern behilflich ist. Auch die Hausarbeiten könnten von jemandem erledigt werden, wenn es selbst nicht möglich ist. Da in der Zukunft deutlich vieles vereinfacht ist, reicht das meist auch nicht und es wird tatsächlich eine helfende Hand benötigt.

Hier hat sich die Organisationen auf sogenannte Androiden spezialisiert. Diese können bestellt werden, und dienen als Helfende Hand. Auch als “Ersatzsohn” oder “-tochter” können diese Androiden dementsprechend bestellt werden. Dass diese allerdings nicht den echten Menschen nachahmen können, sollte natürlich klar sein.

Hier kommen nun erstmalig die sogenannten “neuen Androiden” zum Einsatz. Diese nennen sich “Giftia”-Androiden und werden von der sogenannten Organisation namens “SAI” hergestellt und verkauft. Wirklich sehr interessant, findet ihr nicht? Der Hauptprotagonist Tsukasa, der viele Jahre nach der Erfolgreichen Einführung der Giftia’s nun der Organisation beigetreten ist, wurde dabei in eine spezielle Abteilung der SAI zugeteilt. Er ist ein Neuling und weiss auch gar nicht, was überhaupt für Arbeiten in diese Abteilung verrichtet werden. Hier lernt er die anderen Protagonisten kennen. Wovon die hälfte Androiden sind.

Die neuen Androiden: Giftia’s

Androiden? Richtig: Diese “neuen Androiden”, die sich auch Giftia nennen, sind so konzipiert, dass sie sich kaum vom echten Menschen unterscheiden lassen können. Noch dazu können sie Gefühle empfinden. Das macht diese Giftia-Androiden so modern und einzigartig. Es gibt bis auf ein paar wenige  Sache nichts, was diese Androiden von echten Menschen unterscheidet.

Einer dieser Punkte ist die Lebensdauer. Giftias sind nur einige Jahre haltbar. Stehen diese Giftias kurz vor ihrem “Ablaufdatum”, müssen diese abgeholt werden. Das ist ein ganz normaler Prozess. Auch wenn diese sogenannten Androiden wahrhaftig wie Menschen aussehen.

Nur im Team möglich!

Tsukasa, der natürlich keine Ahnung hat wo er gerade ist, erfährt, dass die Abteilung dafür zuständig ist, genau jene Giftia, die kurz davor sind abzulaufen, abholen zu müssen. Und im Grunde genommen hört sich das ganze ziemlich einfach an. Wobei die Kollegen tatsächlich nicht gerade danach aussehen, als wären sie überanstrengt. Obwohl es sich hierbei um eine Verantwortungsvolle Aufgabe handelt.

Aber um die abzulaufenden Giftia’s abholen zu können, benötigt man selbst einen Giftia als Partner. Diese werden dafür benutzt, um den Klienten des abzulaufenden Giftia zu überzeugen und gegenfalls mit ihm zu verhandeln, wie etwa einen Neukauf eines neuen Giftia’s.

Und so trifft Tsukasa auf Isla, einen Giftia, die schon länger im Dienst ist, aber inzwischen nur für das servieren des Tees zuständig ist. Obwohl Kazuki Kuwanomi, sozusagen die zweite Chefin, nicht wirklich einverstanden damit ist, Isla rauszuschicken für einen Einsatz, willigt sie trotzdem ein.

Lustige Szenen und Komödie-Schauspiel!

Plastic Memories wird von vielen lustigen und amüsanten Szenen begleitet. Besonders Isla, die sich sehr zurückhält und schüchtern benimmt, wirkt ziemlich tollpatschig, möchte jedoch die Situation meistern und improvisiert meistens. Doch ihre Taktiken, entsprechend vorzugehen und auch ihre Ausdrucksweise macht sie allerdings weniger sympathisch für den Klienten, sondern manchmal sogar eher amateurhaft oder gar furchterregend. Sie ist dickköpfig, zumindest mit gutem Willen versucht sie auch bei ganz hartnäckigen Fällen ihren Kopf durchsetzen.

Denn bevor ein Giftia zum angegebenen Termin “abgeholt” wird, wird eine Unterschrift des Besitzers benötigt. Dass das nicht immer klappt, ist verständlich. Hier dazu eine kleine Szene:

Doch am Ende kippt die Stimmung …

… denn Plastic Memories behandelt ein ernsthaftes Thema: Den Tod.

Obwohl in dem Anime viele Comedy-Einlagen vorhanden sind und die Protagonisten unter sich, besonders Isla für einige amüßante Szenen sorgt und die deutlich traurigen Szenen noch wieder wettmacht, bemerkt man deutlich, in welche Richtung der Anime nach und nach gehen wird.

Denn hierbei handelt es sich um einen undankbaren Job. Denn während auf den ersten Blick die Giftia’s als “Produkte” angesehen werden, bauen der Klient und Androide über die Jahre zueinander eine gewisse Bindung auf. Gerade weil sie sich kaum von anderen Menschen unterscheiden. Tsukasas Aufgabe ist somit, diese Beziehung zwischen Klient und Android zu beenden und den Androiden durch Geschick und Verhandlungskunst – und wenn das nicht klappt – mit anderen Mitteln mitzunehmen. Denn die Folgen, wenn ein Giftia trotz Ablaufdatum nicht rechtzeitig abgeholt wird, sind fatal.

Die herzberührende Szenen, wenn Klient und Android sich voneinander verabschieden oder gemeinsam versuchen zu “flüchten”, berührt einem als Zuschauer sehr. Dabei nimmt das Genre “Drama” und “Beziehungsdrama” immer mehr stärkeren Einfluss auf das Geschehen im Anime.

Die Animation der Serie ist gut umgesetzt. Farben wirken klar und bei einigen Momenten gibt es auch gut umgesetzte Szenen und Effekte. Wie in etwa der Regen. Die Charaktere wirken ebenso klar. Raucheffekte, Lichtspiegelungen sind auch hier gut umgesetzt.

Bislang haben wir uns nur Volume 1 angesehen, da Volume 2 noch folgen wird. Doch Musiktechnisch passt ebenso einiges einwandfrei. Auch wenn es etwas unter der Vielzahl an Musikstücken leidet. Doch die wenigen Musikstücke passen zu den jeweiligen Situation.

Für die Synchronisation sorgt übrigens Majestix Worx mit insgesamt 17 Sprecherrollen, darunter Dina Kürten als Isla und Marco Sven Reinbold als Tsukasa. Im Vergleich zu anderen Synchronstudios handelt es sich hierbei um ein Erfahrungstechnisch junges Synchronstudio hinsichtlich Animes.

Plastic Memories hat Potenzial. Das hat sich auch im Volume 1 bislang gut gezeigt. Bereits im ersten Volume konnte man besonders einige Hintergrundgeschichten über einige Charaktere erfahren, jedoch noch nicht bei allen und hoffen, dass es mit Volume 2 weiter geht.

In dem Anime, in dem es darum geht, sich von einem liebevollen Menschen zu verabschieden, ist sehr traurig und in Plastic Memories schön umgesetzt. Wir hatten einige Wendungen erlebt und sind schon sehr gespannt auf die zukünftigen Episoden.

Definitiv ist die Geschichte zwischen Tsugasa und Isla sehr interessant. Denn gerade weil Isla ein Android ist mit “Haltbarkeitsdatum”, könnte das definitiv noch interessant werden.

Wir möchten für die Serie definitiv eine Empfehlung aussprechen. Denn bislang kennt man keinen anderen Anime, der genau diese Thematik in der Form behandelt.


Plastic Memories gibt es in zwei Volumes. Volume 1 besteht aus 6 Episoden, Volume 2 aus 7 Episoden.
Das erste Volume gibt es in der Limitierten Edition mit Soundtrack-CD und Clear-Opening.

Hier geht es zum ersten Volume von Plastic Memories (Limited Edition) auf Amazon.

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