AnimeReview

Charlotte

Wer bin ich wirklich? Bin ich in diesem Moment wirklich noch ich oder bin ich gerade jemand anders? Ich denke, also bin ich – sagte mal ein berühmter Philosoph. Genau jenes fragte sich auch der Hauptprotagonist Yuu Otosaka. Er unterscheidet sich grundlegend von anderen Menschen und hat eine ganz besondere Gabe. Jedoch nicht so etwas banales wie stricken oder malen. Nichts, was andere Menschen halbwegs nachahmen könnten. Er kann sich in andere Menschen hineindenken. Dabei kann er die Kontrolle übernehmen – jedoch nur für wenige Sekunden. Das ist Yuu Otosaka’s Gabe.

Dies bringt so einige Vorteile mit sich. Besonders dann, wenn man ein Junge ist. Doch eines Tages ändert sich sein ganz (un)gewöhnliches Leben. Charlotte erschien am 30. September von Peppermint-Anime.

Original-Titel: Charlotte (シャーロット)
Englisch: Charlotte
Typ: Serie
Episoden/Folgen: 13

Veröffentlichung in Deutschland: 30. September 2016
Erstveröffentlichung: 5. Juli 2015 (Japan)

Regie: Yoshiyuki Asai
Studio: P.A. Works
Lizenziert in Deutschland: Peppermint Anime

 

 

Ich denke, also bin ich – Cogito ergo sum

Für Yuu Otasaka haben diese Worte eine ganz besondere Bedeutung. Seine Fähigkeit trifft nämlich genau auf dies zu. Eine Fähigkeit, die nur er besitzt. Er kann nämlich die Kontrolle von Personen übernehmen. Um genau zu sein für genau fünf Sekunden. Das ganze hat allerdings einen Nachteil. Für die Zeit, in der er die Kontrolle übernimmt, wird er Ohnmächtig.

Die Fähigkeit ist im Prinzip ganz nützlich. Um mal schnell einen freudigen Einblick in den BH eines Mädchen zu werfen oder unter Kerlen, die ihn auf irgendeine Weise nerven, einen Streit anzuzetteln. Er findet jedoch noch weitere interessante Möglichkeiten, sein “Talent” zu nutzen.

Das ist also Yuu Otosaka – unter den Schülern gehört er zu den Intelligentesten und noch dazu zu den Personen, die noch dazu gut aussehen. Irgendwie unverschämt. Oder nicht? Dabei scheut er auch nicht, die fiesesten Tricks einzusetzen, um an seine Ziele zu kommen.

Die Liga der außergewöhnlichen Schüler

Yuu Otosaka erfährt, dass er durch die Fähigkeiten in Gefahr ist. Um sich zu schützen, muss er dafür in eine spezielle Akademie mit Wohnheim, für Schüler mit außergewöhnlichen Fähigkeiten – oder die, die das Potenzial dazu haben könnten.

Andernfalls wird er von Wissenschaftlern geschnappt und für Experimente missbraucht. Zusätzlich muss er sich dabei auf bestimmte Forderungen einlassen, da seine Fähigkeiten auch für andere Zwecke genutzt werden sollen.

Selbst die kleine Schwester Ayumi Otosaka, die für ihn liebevoll und jeden Tag Reis-Omelette kocht, muss ebenso die Akademie besuchen. Was wird ihn dort nun erwarten? Wird sich Yuu Otosaka darauf einlassen?

Story-Entwicklung in Charlotte

Das erste Volume mit insgesamt sieben Episoden geht auf die Entwicklung der Protagonisten ein. Die Story dabei nimmt langsam Gestalt an, auch wenn das ganze noch relativ langsam verläuft. Die Charaktere können sich hierbei sehr schön entfalten und man lernt jeden Protagonisten näher kennen. Seine Vorlieben, die eigene kleine Hintergrundgeschichte. Dabei kommen auch weitere Neben-Protagonisten in dem Anime hinzu.

Volume 1 und Volume 2

Storytechnisch unterscheidet sich Volume 1 und Volume 2 in einiger Hinsicht.

Erst ab dem zweiten Volume beginnt der Wendepunkt in der Geschichte von Charlotte. Denn im Vergleich zum ersten Volume geht der Anime nicht nur tiefer in die Materie in die Welt von Charlotte, sondern fügt auch einige dramatische Momente hinzu. Durch die Wendungen in der Geschichte von Charlotte bewegt sich die Serie also in eine gesonderte Richtung.

In der 13 Episoden langen Anime-Serie wird man also bestens unterhalten. Wir haben eine Handvoll von Protagonisten und jeder verfügt über andere Eigenschaften und Macken, über die man meistens auch lachen kann. Durch die Charaktervielfalt und auch die schönen und traurigen Momenten kann sich die Serie also wirklich sehen lassen. Denn ehe man sich versieht, wird das Anime im laufe der Zeit immer emotionaler und tiefgründiger.

OVA

Das OVA ist eine Special-Episode von Charlotte, die im Volume 2 enthalten ist. Allerdings ist sie nicht direkt die 14. Episode. Sie siedelt sich in den Zwischenepisoden ein und verfolgt dabei noch die Rahmenhandlung des ersten Volumes. Zusätzlich kommen sich beide Hauptprotagonisten der Serie etwas näher.

Insgesamt ist es ein sehr schönes OVA, welches man ruhig weiter vorn hätte setzen können. Die Animation und der Comedy-Stil wird hierbei beibehalten – wenn nicht sogar etwas verstärkt. Dabei lernt man die Protagonistin Nao Tomori auch von einer anderen Seite kennen. Das OVA besitzt eine normale Episodenlänge.

 

Animation und Musik

Die Animation von Charlotte ist sehr modern gehalten. In einigen Szenen kommen auch CGI-Szenen zum Einsatz. Diese wirken nicht zwanghaft aufgesetzt. Sie sind ansprechend und passend integriert.

Die Charaktere sind schön gezeichnet. Keine der Figuren wirkt übertrieben dargestellt oder auf irgendeine andere Art und Weise negativ umgesetzt. Auch die Effekte sind sehr modern gehalten. Die Umgebung ist wundervoll gezeichnet. Die Bildqualität ist auf einem sehr hohen Niveau.

Das Opening mit dem Titel “Bravely You” wird von Lia gesungen – die übrigens auch den Opening-Song von Angel Beats singt.

Synchronisation

Die Synchronisation wurde von Peppermint Anime sehr gut gewählt. Die Stimmen passen zu den Charakteren. Er gehört zu den Animes, in denen wir sagen können, dass die Synchronisation wirklich fabelhaft umgesetzt ist. Die Charaktere hören sich nicht zu surreal oder zu “alt” an. Sie passen perfekt zu den Protagonisten.

 

Der Anime Charlotte besteht aus insgesamt 2 Volumes.

Die Volumes an sich kommen mit einem Wendecover ohne FSK-Zeichen. Schön daran gedacht, Peppermint! Das ist nicht immer selbstverständlich. Wie störend das FSK-Logo ist, wissen wir alle nur zu gut.

Volume 1 bietet einige Extras. Zum einen ein Clean Opening. Zum anderen liegt ein Digitaler Code für Akiba Pass bei. Mit der Eingabe des Codes kann man sich die Originalfassung (O-Ton) mit deutschem Untertitel ansehen.

Volume 2 hingegen bietet ein Clean-Ending an und selbstverständlich ebenso einen Digitalen Code für die Folgen des zweiten Volumes. Neben den letzten Folgen von Charlotte bietet Volume 2 auch das dazugehörige OVA.

Beide Volumes kommen mit einer Laufzeit von 175 Minuten in sowohl deutscher als auch japanischer Sprachausgabe und mit deutschem Untertitel.

 

Ist der Anime empfehlenswert? Definitiv ja!

Charlotte ist ein Anime, in dem es um Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten geht. Dabei besitzt jeder eine andere spezielle Fähigkeit, die je nach Situation auch für gemeine oder hilfreiche Aktionen genutzt werden können. Woher kommen diese Fähigkeiten überhaupt?

Um ehrlich zu sein wussten wir nicht, was uns erwartet. Bereits die erste Folge machte Lust auf mehr. Die Fähigkeit, die Kontrolle von anderen Personen zu übernehmen und ungeschoren aus Situationen zu entkommen, verleiht viel Macht und Spielraum für Kreativität in dieser Geschichte.

Wir haben uns ohne Erwartungen den Anime angesehen. Was wir bekommen haben war eine packende Story – lustige und interessante Charaktere – sowie eine Talfahrt an Emotionen.

Der Anime punktet also in dieser durchaus interessanten Geschichte. Doch auch andere Genres kommen dabei nicht zu kurz. Sowohl Comedy, als auch Drama sind in dem Anime vertreten. In insgesamt 13 Episoden wurden wir bestens vom Anime unterhalten.

Von Charlotte erschienen in Japan übrigens zwei Manga-Volumes. Das erste Volume erschien am 27. August 2015 und spielt vor den Ereignissen der Anime-Serie. Das zweite Volume erschien kürzlich erst im Mai 2016.

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© VisualArt’s^Key^Charlotte Project / Yoshiyuki Asai / P.A. Works / Lizenziert: Peppermint Anime
Bilderquellen: Peppermint Anime

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[…] Web wird gerne über den Vergleich zwischen Sagrada Reset und Charlotte diskutiert. Sicherlich gibt es kleine Parallelen. Doch lässt sich der Anime schwieriger […]

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[…] Wir möchten euch nicht vorenthalten, dass auch viele bekannte Charaktere zur Verfügung stehen, wie etwa Naruto, Totoro, oder bekannte Gesichter aus dem Anime Charlotte: […]

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[…] wir ehrlich sind, gab es schon einige Animes wie etwa Charlotte, die es geschafft haben innerhalb von wenigen Episoden eine Fülle an Zeitsprüngen unterzubringen. […]